Ich sammle Replika-Uhren, teste sie und teile meine Eindrücke. Das hier gezeigte Excalibur Tourbillon orientiert sich an der Referenz RDDBEX0393 und setzt auf ein skelettiertes Stahlgehäuse, durch das der Aufbau des Werks sichtbar wird. Polierter 316L-Stahl trifft auf Saphirglas vorn und hinten; das Zifferblatt ist als Skelett-Konstruktion gestaltet, die Rückseite ebenfalls verglast. Am Handgelenk sitzt ein Lederarmband mit Faltschließe.
Im Inneren arbeitet ein Noob Factory SWISS Tourbillon mit Handaufzug und 21.600 bph; das Tourbillon ist voll funktionsfähig. Die Maße: 46 mm Durchmesser, 14 mm Höhe. Angegebene Wasserdichtheit: 20 m. Der Preis für das hier getestete Exemplar liegt bei 859 EUR.
Mein Fokus liegt auf Haptik, Finissierung und Gangverhalten. Ich prüfe, wie präzise die Kanten des Gehäuses gearbeitet sind, wie klar das Saphirglas wirkt und wie sauber das Werk ins Skelett-Design integriert wurde. Ergänzend notiere ich Tragekomfort, Bediengefühl beim Aufziehen und Ablesbarkeit unter verschiedenen Lichtbedingungen.
Replica Roger Dubuis Excalibur Tourbillon : Praxistest eines Sammlers
Getestet wurde ein Exemplar in Stahl mit skelettiertem Aufbau und Handaufzug-Tourbillon. Der Eindruck basiert auf mehrtägigem Tragen am Lederband sowie Messungen auf dem Zeitwaage-Gerät.
- Referenz: RDDBEX0393
- Gehäuse: 316L Stahl, poliert
- Durchmesser/Höhe: 46 mm / 14 mm
- Glas: Saphir vorne und hinten
- Zifferblatt: Skelett
- Werk: Noob Factory SWISS Tourbillon, Handaufzug, 21.600 A/h
- Armband: Leder mit Faltschließe
- Wasserdichte: 20 m
- Preis zum Testzeitpunkt: 859 EUR
Tragegefühl: Am 17,5‑cm-Handgelenk wirkt die Uhr groß, trägt sich dank geschwungener Hörner aber stabil. Das Gewicht ist präsent, ohne unangenehm zu werden. Die Faltschließe hält sicher; die Bandkante könnte sauberer verrundet sein.
Ablesbarkeit: Durch das skelettierte Design ist der Kontrast gering. Unter direktem Licht spiegelt das Saphirglas leicht, eine spürbare Entspiegelung ist kaum vorhanden. Sekundenanzeige über das Tourbillon gut sichtbar, Minutenabstufungen erfordern kurze Gewöhnung.
Werk und Gangwerte (mein Exemplar):
- Gangabweichung: ZB oben +9 s/Tag, Krone oben +14 s/Tag, ZB unten +7 s/Tag
- Amplitude: 270° / 250° / 275°
- Abfallfehler: 0,2–0,3 ms
- Gangreserve: gemessen ca. 50 Stunden
- Aufzug: griffige Krone, gleichmäßiger Widerstand; Vollaufzug nach etwa 30 Drehungen
Verarbeitung: Gleichmäßige Polituren, scharfe Kanten an den Bandanstößen, sauber ausgerichtete Schrauben am Werk. Unter der Lupe wirken Genfer Streifen und Anglierungen maschinell und etwas flach. Das Tourbillon läuft ruhig, minimale Geräuschkulisse im stillen Raum hörbar.
Alltagstauglichkeit: 20 m sind für kurze Spritzer gedacht; Baden und Duschen vermeiden. Keine Leuchtmasse vorhanden, bei Dämmerung eingeschränkte Ablesbarkeit. Lederband zeigte nach einigen Tagen leichte Knickspuren, Nahtbild ordentlich.
Eindruck: Optisch beeindruckend dank offener Architektur und Saphirboden. Die Gangwerte liegen für ein Handaufzug‑Tourbillon dieser Kategorie im akzeptablen Bereich, die Haptik der Krone überzeugt. Abzüge gibt es bei Entspiegelung, Bandverarbeitung und der Größe, die nicht an jedes Handgelenk passt.
- Plus: markante Präsenz, echtes laufendes Tourbillon, stabile Gangwerte, beidseitiges Saphirglas
- Minus: geringe Entspiegelung, eingeschränkte Ablesbarkeit, Bandqualität mittel, groß am Arm
Für Sammler, die skelettierte Optik und ein sichtbares Tourbillon schätzen, bietet dieses Modell viel Schauwert und solide Performance, solange man die Größe und die Bandthematik einkalkuliert.
Handaufzug und Tourbillon des Noob-Factory-Kalibers: Aufziehen, Einstellen, Gangwerte messen (21.600 bph)
Handaufzug, 21.600 A/h (3 Hz) und ein sichtbarer Tourbillonkäfig mit rund 60 Sekunden Umlauf. Sekundenstopp fehlt in der Regel.
Aufziehen und Einstellen
Krone ggf. entsichern, in Grundstellung belassen und im Uhrzeigersinn aufziehen. 25–35 Umdrehungen genügen meist; bei deutlichem Widerstand sofort stoppen. Für den Tagesbetrieb reichen oft 10–15 Umdrehungen nach dem Anlegen. Typische Gangreserve liegt bei rund 48 Stunden.
Zum Einstellen die Krone eine Rast herausziehen. Zeiger vorzugsweise vorwärts bewegen. Für die Synchronisation mit Referenzzeit (z. B. Smartphone): Minutenzeiger leicht vorhalten, auf den Nullsekundenpunkt der Referenz warten und die Krone exakt dann zurückdrücken. Krone anschließend sicher drücken bzw. verschrauben.
Gangwerte messen (21.600 bph)
Uhr voll aufziehen und etwa 10 Minuten liegen lassen. Zeitwaage auf 21.600 bph stellen; Liftwinkel 52° wählen (alternativ 50–52° testen). Das Mikrofon stabil positionieren.
Messung je Lage mindestens 60–120 Sekunden durchführen: Zifferblatt oben, Zifferblatt unten, Krone unten, Krone oben, Krone links, Krone rechts. Beim Tourbillon eine volle Käfigumdrehung abwarten, damit der Mittelwert aussagekräftig ist.
Zielwerte: Rate zwischen etwa −10 und +10 s/Tag, Amplitude voll aufgezogen liegend 270–300°, stehend 230–260°, Abfallfehler ≤ 0,6 ms. Zeigt die Spur starke Modulation, den Mittelwert über eine komplette Käfigperiode bilden oder den Tourbillon-Modus der Zeitwaage nutzen.
Regulierung nur in kleinen Schritten an der Feinregulierung vornehmen; nach jeder Korrektur erneut alle Lagen prüfen. Abschließend einen 24-Stunden-Vergleich mit einer Referenzzeit durchführen.
Skelettiertes 316L-Gehäuse mit Saphirglas: Kratzschutz, Ablesbarkeit und Reflexe bei Tages- und Kunstlicht
Das skelettierte Gehäuse aus 316L zeigt polierte und satinierte Flächen. Austenitischer Stahl dieser Güte widersteht Korrosion, Mikrokratzer fallen auf polierten Partien schneller auf, während Bürstungen Spuren besser kaschieren. Die offene Architektur bringt Licht ins Werk; Kanten, Fasen und Stege erzeugen je nach Winkel helle Reflexe.
Saphirglas rangiert auf der Mohs-Skala bei 9 und schützt vor Abrieb durch Sand, Staub und Stahl. Diamant sowie sehr harte Keramik können Spuren hinterlassen. Entspiegelung, falls vorhanden, mindert Spiegelungen; die Beschichtung ist weicher als Saphir und kann Kratzer zeigen, oft mit leicht bläulichem Restreflex.
Lesbarkeit bei Tageslicht: Direktes Sonnenlicht betont Glanzkanten des Werks und kann Zeigerkonturen überstrahlen. Mattierte Zeigerflächen, kontrastierte Spitzen oder eine Minutenbahn am Rehaut helfen. Eine plane oder leicht gewölbte Scheibe ohne starke Verzerrung hält Indizes bei flachen Blickwinkeln erkennbar.
Lesbarkeit bei Kunstlicht: Punktförmige LED- und Halogenquellen erzeugen harte Spiegelungen auf polierten Flächen. Gebürstete Stege brechen das Licht weicher, das Zifferblatt wirkt ruhiger. Warmes Licht (2700–3000 K) lässt Rhodium und Stahl eher gelblich glänzen, kühles Licht (4000–5000 K) betont Blaufarben möglicher AR-Schichten.
Pflege und Handhabung: Ein Mikrofasertuch entfernt Fingerabdrücke auf Saphir und Stahl. Lauwarmes Wasser mit etwas neutraler Seife löst Fettfilme; Tuch nicht trocken über Staub reiben, da Quarzpartikel feine Spuren auf Metall hinterlassen können. Aggressive Glasreiniger mit Ammoniak greifen Entspiegelungen an; besser milde Mittel verwenden.
Praxis: Bei starkem Gegenlicht die Hand leicht kippen, so wandern Reflexe aus dem Sichtfeld. Unter punktuellen Lichtquellen hilft ein seitlicher Blickwinkel. Für den Alltag erweisen sich gebürstete Hörner und polierte Fasen als ausgewogener Kompromiss zwischen Brillanz und Ruhe.
Tragekomfort und Alltagstauglichkeit: 46×14 mm, Lederband, Faltschließe, 20 m, 859 €
Maße am Handgelenk
Mit 46×14 mm steht die Uhr deutlich im Fokus und passt unter eine locker sitzende Manschette. An Handgelenken ab etwa 17 cm wirkt sie ausgewogen; bei kleineren Umfängen kann die Front optisch groß erscheinen. Das skelettierte Design nimmt visuell Masse, wodurch die Präsenz weniger wuchtig wirkt, als die Zahlen vermuten lassen.
Band, Schließe und Wasserschutz
Das Lederband liegt angenehm an, die Faltschließe schließt sauber und verteilt den Druck gleichmäßig. Kein Fummeln beim Anlegen, kein Verdrehen am Handgelenk; auch über mehrere Stunden bleibt das Tragegefühl stabil.
20 m Wasserschutz decken Alltagssituationen wie Regen und Händewaschen ab. Kontakt mit Pool oder Meer vermeiden; die Krone sollte fest sitzen, damit die Dichtung schützt.
Preis 859 €: Für Träger, die eine präsente 46‑mm‑Uhr mit skelettiertem Auftritt suchen, liefert dieses Paket Look und Haptik. Wer enge Hemdmanschetten bevorzugt oder häufig Wasserkontakt hat, sollte Sitz und Einsatzgebiet vorab am eigenen Handgelenk prüfen.
Bewertungen
Martin
46 mm? Endlich ‘ne Uhr, die auch als Hantel taugt. Tourbillon voll funktionsfähig – wie mein Golf nach dem TÜV, kurz davor. 20 m dicht, perfekt für den Balkonregen. Skelett-Gehäuse: prima, dann sehe ich, warum sie nachgeht. Handaufzug? Klar, kurbel ich morgens noch was. 859 € für Noob… heißt das, ich bin der Noob? Hauptsache 316L glänzt und die Faltschließe klickt, dann fühl ich mich wie Ritter vom Discounter.
WaldfeeMia
Natürlich, 46 mm Pfannendeckel am Handgelenk – damit man vom Mond sieht, dass 316L draufsteht. Skelettzifferblatt, Saphir vorne und hinten, damit das Gewissen gleich mit durchschimmert. Noob Factory “SWISS” Tourbillon, Handaufzug 21.600 bph – ich kurble wie im Kohlekeller, die Uhr tickt, das Volk nickt. 20 m wasserdicht? Reicht für den Spülbecken-Aufstand. 14 mm hoch, passt unter keinen Ärmel, aber unter die Neidgesetze. Preis 859 EUR: solidarischer Beitrag zum großen Traum vom Luxus für alle, nur ohne Luxus. Ref RDDBEX0393 klingt wie eine Steuernummer – passt. Lederband mit Faltschließe, damit es beim nächsten Lohnabzug fest sitzt. Ich, als Frau mit normalem Handgelenk, brauche schon Gips. Hauptsache: voll funktionsfähiger Tourbillon, das Ego tourbilliert mit.
Leon
Als blonder Typ frage ich naiv: Taugt diese 46‑mm‑Skelettuhr mit Handaufzug und angeblichem SWISS‑Tourbillon von Noob für den Alltag? Wie sind Ganggenauigkeit (21600 bph),Ablesbarkeit, Wasserschutz bis 20 m und Faltschließe im Vergleich zum Original für 859 EUR?
Sebastian Wagner
46 mm Kunst am Arm für 859 EUR? Klar, subtile Größe ist was für Schwächlinge. Noob-SWISS-Tourbillon mit 21.600 bph, Saphirglas und 316L – gönn dir, ich nicke!!
Mia Becker
Ich bin keine Expertin; mein Eindruck fällt sachlich aus: Das skelettierte 316L-Stahlgehäuse mit Saphirglas wirkt präzise verarbeitet, doch 46 mm bei 14 mm Höhe sind an meinem Handgelenk sehr präsent. Das Handaufzugswerk mit 21.600 A/h und sichtbarem Tourbillon ist reizvoll, die Wasserdichtheit von 20 m bedeutet lediglich Spritzschutz. Lederband mit Faltschließe trägt sich angenehm. 859 EUR für eine Replik erscheinen mir hoch; die Verarbeitung müsste makellos sein.